Mythos Ducati



Es ist schon viel über diese Marke geschrieben worden, die Historie bis in die letzten Winkel ausgeleuchtet.

Trotz dieser Tatsache zunächst ein sehr kurzer Überblick über deren wechselvolle Geschichte.
Als das Unternehmen im Jahre 1926 durch die Brüder Adriano und Marcello Ducati als Hersteller von Radiobauteilen gegründet wurde, hätte wohl niemand daran gedacht, welche weitere Laufbahn es einschlagen würde.
Erst während den Wirren des zweiten Weltkrieges - die gesamte Produktion war, den Zeichen der Zeit folgend, auf Wehrtechnik umgestellt worden - ein erster zaghafter Ansatz dessen, wofür der Name Ducati in späteren Zeiten als Synonym stehen sollte: Motorisiertes Zweirad. Unter der Leitung von Techniker Aldo Farinelli entstand ein Hilfsmotor für Fahrräder, mit dem berauschenden Hubraum von 48 ccm und der sagenhaften Leistung von einer Pferdestärke. Dieser trat nach Kriegsende unter dem Namen Cucciolo (Hündchen) seinen Siegeszug an.
1954 dann der Punkt in der Geschichte von Ducati, welcher wie kein anderer die weitere Entwicklung beeinflussen würde. Fabio Taglioni wird technischer Leiter der Entwicklungsabteilung.
1956 wird unter seiner Regie die Desmodromik, die doppelte Zwangssteuerung der Ventile, perfektioniert und geht schließlich in die Serienproduktion ein.Mit der aerodynamisch optimierten Grand Sport Marianna, einem Motorrad mit nur 100 ccm Hubraum, stellen die Fahrer Carini und Ciceri im gleichen Jahr 44 Weltrekorde in 4 verschiedenen Hubraumklassen auf, ein Beweis für die Genialität der Entwicklung
Der wirtschaftliche Aufschwung und das damit immer stärker auf den Markt drängende Automobil führen zu einer ersten Krise - es wird nicht die letzte der Firmengeschichte bleiben.
Im Jahre 1972 meldet sich Ducati mit einem Paukenschlag zurück. Die Ducati 750 SS erringt unter den Fahrern Spaggiari und Smart einen zeichensetzenden Doppelsieg bei den 200 Meilen von Imola.
1978 dann das Comeback von Mike "the Bike" Hailwood bei der Isle of Man. Im gleichen Jahr wird ebenfalls der Gewinn der TT-Weltmeisterschaft eingefahren.
Aus diesem Anlaß präsentiert Ducati eine Sonderserie der 900 SS, die "Hailwood Replica", in den grün-weiß-roten Farben des englischen Sport-Motorcycle-Teams.
1985 ein weiteres schicksalergebendes Jahr. Die komplette Übernahme des finanziell angeschlagenen Werkes durch Cagiva. Trotz der Lage der Firma wird erneut ein Meisterstück präsentiert, die Ducati 750 SS.
1986 geht Fabio Taglioni in den Ruhestand, mit ihm die Königswelle.Seine Nachfolge tritt Massimo Tamburini an, welcher federführend für die Entwicklung des ersten Vierventilers, der wassergekühlten Ducati 851 zeichnet.
Mit einem Typ dieser Maschine legt Ducati den Grundstein für eine beispiellose Siegesserie in der Superbike-WM, die 1990 erstmalig errungen wird.
Im gleichen Jahre wird mit der 900SS die Tradition der Supersport-Reihe wiederbelebt; das Modell findet sofort großen Anklang bei der Fangemeinde, nicht zuletzt wegen des erschwinglichen Preises.
1992 folgt auf der IFMA in Kön die Vorstellung der Monster, ein Motorrad, dessen Design ihm den Zugang in das Guggenheim-Museum von New York verschaffen wird.
1994 übernimmt Massimo Bordi die Gesamtleitung der Motorradgruppe von Cagiva. Im gleichen Jahr erblickt die Ducati 916 das Licht der Welt - für viele "DIE" Ducati schlechthin. Mit diesem Modell und seinen Evolutionstufen erringt Ducati mehr Fahrer- und Konstrukteurstitel in der Superbike WM als eine andere Marke zuvor.
Hier das Topmodell des Jahres 2002, die 998 R, ein Motorrad, welches auf den Rennstrecken dieser Welt seine Heimat findet.






Für das Jahr 2003 soll die Ducati 999 deren Nachfolge antreten. Eines steht schon jetzt fest. Keine andere Maschine aus diesem Hause spaltete bei ihrem Erscheinen das Lager der Ducatisti dermaßen in zwei Fraktionen.






Photos (c) by Ducati




Schema der Desmodromik





Was macht nun genau diesen "Mythos Ducati" aus?


Jetzt spricht der unheilbar mit dem roten Virus Infizierte in mir...


Es ist das Gefühl...
...wenn der Motor, begleitet von feinen Vibrationen, seine Kraft auf den tiefsten Tiefen des Drehzahlkellers heraus entfaltet, unterlegt von dumpfem Grollen aus den Auspuffrohren, welches ab einer gewissen Drehzahl in ein heiseres Bellen übergeht. Ein Phänomen, das in dieser Perfektion eben nur ein 90°-Desmo-L beherrscht......

die geniale Straßenlage dieser "Fahrwerkskomposition" aus Gitterrohrrahmen und edelsten Anbauteilen zu geniesen, welche souverän jede Kurvenkombination meistern hilft......

die Linienführung des Designs zu betrachten......

wenn beim Fahren der Helm vor lauter fröhlicher Mimik an allen Stellen zu eng wird...



Es gibt mit Sicherheit Motorräder, die vernünftiger sind, billiger in Anschaffung und Unterhaltung. Aber einmal offen gefragt: was hat das Motorradfahren mit Ratio gemein - NICHTS...



Das Erleben von Emotionen... "DIES" ist die Quintessenz...!!!


Wenn all das oben genannte zutrifft... dann... dann...


...dann kann es nur eine Ducati sein,
die Du fährst!!!